Brauchtum Weihnachten
Südsteirische Traditionen & Bräuche rund um Weihnachten
Christbaum, Adventskranz, Strohstern und vieles mehr, rund um die kalten Wintermonate gibt es in der Südsteiermark eine Vielzahl an Traditionen und Bräuchen, die vielerorts noch wie vor hundert Jahren gelebt werden.
Adventzeit
In der Südsteiermark ist er in beinahe jedem Haushalt zu finden: der Adventskranz. Klassisch aus Reisig, mit vier Kerzen und verschiedenen Dekorationen begleitet der grüne Kranz durch die besinnliche Vorweihnachtszeit. Der Liturgie nach wird der Adventskranz in violett und Weiß gehalten, für den dritten Adventsonntag, auch „Gaudete“ genannt, steht eine rosafarbene Kerze am Kranz. Jeden Sonntag wird eine weite Kerze am Adventkranz entzündet, bis am vierten Adventsonntag alle vier Kerzen brennen und so das Weihnachtsfest eingeläutet wird.
24. - 25. Dezember | Heiliger Abend & Christtag
Weihnachtsbaum, Christbaum oder Tannenbaum – das typische „Wahrzeichen“ der Weihnachtszeit zählt zu den am weitesten verbreiteten Traditionen und ist auch weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt und beliebt. Typisch steirisch wird der Christbaum mit Wachskerzen, roten Äpfeln, vergoldeten Nüssen und Strohsternen dekoriert. In manchen Gebieten wurde der Baum früher nicht aufgestellt sondern von der Decke herab verkehrt aufgehängt. Heute wird dies nur noch in einigen wenigen Bauernhöfen in der Region so praktiziert.
Traditionell bleibt der Christbaum über die Feiertage bis zu Maria-Lichtmess (2. Februar) geschmückt und wird erst dann weggeräumt.
Als die Viehhaltung in der Region noch wesentlich weiter verbreitet war, war es üblich Tiere in der Christnacht (Nacht von 24. auf 25. Dezember) mit in Wein getränktem Brot zu füttern. Der Aberglaube besagte, dass die Tiere in der Christnacht sprechen konnten und so die Zukunft prophezeien würden.
26. Dezember | Stefanitag
Auch der Stefanitag ist in der Steiermark mit der Pflege des traditionellen Brauchtums verbunden. Klassischerweise werden am Stefanitag Großeltern, weitere Verwandte oder Freunde besucht, um mit ihnen Geschenke auszutauschen. Auch der sogenannte Stefaniritt ist mittlerweile bei uns zur Tradition geworden. Pferden gibt man nach den beiden Feiertagen nun wieder die Möglichkeit aus dem Stall zu kommen. Oft werden gemeinsame Ritte zu einem Stall oder einer Kirche unternommen, in denen dann Pferdesegnungen stattfinden.

Südsteirische Weihnachtszeit
Ein frohes Fest wünscht das Team der Ölmühle Pelzmann!
27. Dezember | Heiliger Johannes
Alte christliche Texte berichten, dass dem Apostel und Evangelist Johannes ein Kelch vergifteter Wein gereicht wurde, welchen er aufgrund einer Segnung trinken konnte, ohne Schaden zu nehmen. Dieser Legende erinnern die südsteirischen Weinbauern und Weinbäurinnen an seinem Gedenktag am 27. Dezember und lassen ihre Weine in der örtlichen Kirche segnen. Darauf folgt die Hansweinkost, bei der die Weinbauern gemeinsam ihre Keller besuchen, um den heurigen Jahrgang zu verkosten. Glücklich ist, wer eine solche Einladung erhält, denn eigentlich ist diese Verkostung ausschließlich den Weinbauern und Weinbäurinnen vorbehalten.
28. Dezember | Unschuldige Kinder
Am Tag der unschuldigen Kinder wird von Kindern vielerorts ein alter Heischebrauch praktiziert. Verwandte und Nachbarn werden morgens durch die Kinder geweckt und mit Ruten aus Birkenzweigen geschlagen. Dafür werden sie mit Süßigkeiten oder Geld belohnt. Begleitet wird das Schlagen von verschiedenen Sprüchen, die sich von Region zu Region unterscheiden.
31. Dezember | Silvester
Zu Silvester werden grundsätzlich keine religionsbezogenen Bräuche in der Region zelebriert. Wie fast überall wird das neue Jahr mit viel Krach und allgemeinen Silvesterbräuchen wie dem Bleigießen als Neujahrsorakel, dem Verschenken von Glücksbringern oder dem gemeinsamen „Sauschädlessen“ eingeläutet.
6. Jänner | Heilige drei Könige
In einigen Gemeinden der Südsteiermark werden zum Dreikönigstag kleine Kreuze aus geweihtem Palmholz des Vorjahres an die Türen der Weinkeller und Ställe geschlagen. Auch zu Wasserquellen und Äckern werden sie gebracht, um auch diese wichtigen und wertvollen Güter zu schützen. Andere Regionen in der Steiermark pflegen diesen Brauch rund um die Osterzeit.
In der Zeit zwischen dem 28. Dezember und 6. Jänner kommen auch die heiligen drei Könige Caspar, Melchior und Baltasar an die Haustüren, um die Häuser zu segnen. Begleitet von Dreikönigsliedern wird der Schriftzug 20-C+M+B-21 (Christus mansionem benedicat) an den Türstöcken angebracht. Dieser ist Latein und bedeutet übersetzt Christus segne dieses Haus. Mit einem kleinen zusätzlichen Kreuz über dem M wird ein weiteres Segensymbol an der Haustür angebracht.
Abschließend wünschen wir im Namen des gesamten Teams der Ölmühle Pelzmann all unseren Lesern, Kunden und Partnern ein besinnliches Weihnachtsfest und Blicken mit Freude auf ein erfolgreiches Jahr 2021. Die Ölmühle Pelzmann ist zwischen dem 24.12.2020 und dem 3.1.2021 geschlossen, Ihre Bestellungen werden nach nach den Weihnachtsfeiertagen wieder in gewohnter Weise bearbeitet.